Der Bedarf an niedrigschwelligen Beratungsangeboten für von Rassismus getroffene Menschen ist sehr hoch. Bei bestehenden Stellen mangelt es oft an Macht- und Rassismuskritik, Mehrsprachigkeit, Erreichbarkeit und der Diversität im Beratendenkreis. Dieses Defizit besteht in ganz Deutschland, vor allem aber im ländlichen Raum. Beratungsstrukturen müssen gestützt, professionalisiert und ausgebaut werden. weact deckt die Beratungsbedarfe von Menschen, die von Rassismus oder anderen strukturellen Diskriminierungen getroffen sind.
Was ist das Ziel von weact?
weact baut community-basierte rassismuskritische Anlauf- und Beratungsstellen auf und professionalisiert diese. Das Netzwerk besteht aus 13 tragenden Organisationen, vorwiegend in kommunalen Migrant*innenorganisations-Verbünden, an elf Standorten in sechs Bundesländern.
Was genau macht weact?
Elf community-basierte rassismuskritische Anlauf- und Beratungsstellen leisten Erst- und Verweisberatung – die niedrigschwellige Einstiegsunterstützung – für getroffene Personen vor Ort. Dabei werden laufend Qualitätsstandards weiterentwickelt, um Rassismus und Diskriminierungen effektiver bekämpfen zu können. Wir treiben dabei die lokale, kommunale Verankerung und Netzwerkarbeit im Sinne der Getroffenen voran.
Wir sind:
Machtkritisch
Bei uns bestimmen Ratsuchende das Setting mit – zum Beispiel, wo die Beratung stattfindet. Wenn wir über Dein Anliegen sprechen, denken wir Machtverhältnisse mit.
Intersektional
Wir denken mit, dass du aufgrund verschiedener, teils zugeschriebener, Merkmale von Rassismus oder Diskriminierung getroffen sein kannst.
Parteiisch/solidarisch
Wir sind immer auf deiner Seite. Wir begleiten und unterstützen dich dabei, einen Umgang mit deinen Erfahrungen zu finden.
Vertrauensvoll
Was du mit uns teilst, bleibt in unseren Räumen. Wir geben deine Daten nicht weiter und werden nur tätig, wenn du es möchtest.
Mehrsprachig
Bei Bedarf kann die Beratung in der Sprache deiner Wahl stattfinden.
Ortsnah
Wir beraten dich, wie du es möchtest. In unseren Beratungsräumen telefonisch, per E-Mail oder aufsuchend.
Kostenfrei
Für die Beratung fallen für dich keine Kosten an.
An vier regionalen von elf Modellstandorte gestalten die tragenden Organisationen und Communities der Getroffenen zusätzlich diskriminierungskritische Öffnungsprozesse mit den Kommunen. Es finden Dialoge in lokalen Steuerungsgruppen und Denkfabriken sowie Workshops für kommunale Bedienstete statt (Augsburg/Nürnberg/München/Bayern, Braunschweig/Hannover, Bensheim/Mannheim, Bielefeld/Bochum/Köln/Münster/Nordrhein-Westfalen), um Rassismus und Diskriminierung in kommunalen Einrichtungen zu bekämpfen. Sensibilisierungsräume und Handlungsempfehlungen werden für Kommune, Land und Bund angeboten.
Das Projekt richtet sich vorrangig an von Rassismus und (Mehrfach-)Diskriminierung getroffene Personen. ihre Stärkung und Sichtbarmachung ist der zentrale Punkt innerhalb des Projekts. Im Kampf gegen strukturellen Rassismus ist es weact weiteres Ziel, den Dialog mit den Kommunen, Institutionen und Behörden sowie die strukturelle Verankerung vor Ort voranzutreiben.
Zusammenschluss Augsburger Migranten(selbst) Organisationen e. V. (ZAM)
Bielefelder Netzwerk der Migrantenorganisationen e. V. (BiNeMO)
Bochumer Netzwerk Migrantenorganisationen e. V. (Bonem)
Haus der Kulturen Braunschweig e. V.
Prisma Queer Migrants e. V.
MigrantInnenSelbstOrganisationen Netzwerk Hannover e. V. (MiSO)
Kölner Verbund der Migrantenorganisationen e. V. (KVMO)
Interkulturelle Begegnungsstätte e. V. - Haus der Kulturen
Hildegard Lagrenne Stiftung für Bildung, Inklusion und Teilhabe von Sinti und Roma in Deutschland
Sinti Union Schleswig-Holstein e. V.
Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte Bayerns e. V. (AGABY)
Haus Afrika e.V.
Nimm Kontakt zu uns auf!
Für alle Beratungssuchende bieten wir kostenfreie Erst- und Verweisberatungen – die niedrigschwellige Einstiegsunterstützung – telefonisch, persönlich, anonym, per Videocall, per E-Mail oder via Chat an. Beratungen in folgenden Sprachen sind möglich:
Der Bundesverband Netzwerke von Migrant*innenorganisationen e.V. (NeMO) ist der Dachverband von über 750 Vereinen, die sich in 21 Verbünden zusammengeschlossen haben. Sie sind in 10 Bundesländern aktiv. Seit Januar 2014 engagiert der Bundesverband NeMO sich für die Belange seiner Zielgruppen: Er organisiert im gesamten Bundesgebiet nachhaltige Strukturen und Instrumente, um teilhabepolitische und antirassistische Expertise personenunabhängig aufzubauen. Die Strukturen sind dynamisch und basisdemokratisch: Vertreter*innen der einzelnen Verbünde werden in den neunköpfigen Vorstand gewählt. Dieser lenkt die bundesweite Verbandsarbeit strategisch. Auf operativer Ebene ermittelt der Bundesverband NeMO den Bedarf der einzelnen Verbünde, reflektiert Erreichtes und setzt neue Vorhaben um. Dies ist die Aufgabe des geschäftsführenden Vorstands aus drei Personen.